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visualisierung eines Schulneubaus mit roter Klinkerfassade

Die Emmi-Bonhoeffer-Schule in Pönitz

  • Bildung + Sport
  • In Planung
  • Partizipation
  • Nachhaltigkeit

Die Emmi-Bonhoeffer-Schule, bis zum Sommer 2024 als Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz benannt, befindet sich im Wandel. Von der 1899 gegründeten Grundschule wurde sie 2009 zur Grund- und Gemeinschaftsschule und bietet seit 2020 eine Oberstufe an. Um der stetig wachsenden Schüler- und Lehrerschaft genügend Platz zu bieten, erweiterte die Schule ihre Räumlichkeiten nach und nach und wuchs zu einem heterogenen Gebäudekomplex heran.

Nun strukturiert Trapez Architektur diesen Bestand neu und verwandelt ihn von einem patchworkartigen Ensemble in einen attraktiven, zusammenhängenden Campus für die rund 940 Schülerinnen und Schüler – entwickelt auf Grundlage eines Phase-Null-Prozesses, in dem gemeinsam mit allen Beteiligten Ziele und Bedürfnisse definiert wurden.

Bauaufgabe
Erweiterung und Umbau einer Grund- und Gemeinsschaftschule
Standort
Pönitz, Schleswig-Holstein
Auftraggeber
Gemeinde Scharbeutz
Gröẞe
7.370 m² BGF
Leistungsphasen
1 - 9
Fertigstellung
vrs. Anfang 2026
visualisierung eines Schulfoyers mit Treppenanlagen, Kindern, bunten oberlichtern und Tropfenleuchten
Konzeptskizze eines Schulneubaus in Schwar und Gelb

Die Neustrukturierung setzt auf gezielte Eingriffe in zwei Gebäudeteile. In Trakt C, einem Bau aus den 2000er Jahren, wurde ein zusätzliches Geschoss aufgestockt. Eine großzügige Lernlandschaft bildet hier das Zentrum des neuen Oberstufenbereichs. Zusammen mit den einzelnen Unterrichtsräumen entsteht eine vielseitig nutzbare Lernebene, die durch einen auskragenden Baukörper auch gestalterisch eine eigenständige Einheit bildet. Trakt D erweitert den Campus in die Landschaft hinein.

Das dreigeschossige Foyer öffnet sich direkt zum Schulhofplatz und verleiht dem Haupteingang eine urbane Präsenz. Im Gegensatz dazu entwickeln die drei in die Landschaft ausgreifenden „Finger“ eine organischere, skulpturale Beziehung zum Umfeld – ein Zusammenspiel, das den Campus sowohl städtisch verankert als auch landschaftlich eingebettet erscheinen lässt.

Dreidimensionale Skizze eines Schulinnenraums

Der gemeinsame Eingang empfängt Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Gäste in einem dreigeschossigen Foyer mit großzügigen Treppenanlagen, offenen Galerien und einer transparenten Bibliothek. Dieses Zentrum bildet das Herz der Schule – ein lebendiger Treffpunkt, der für kleine Veranstaltungen ebenso genutzt wird wie als Verteiler im täglichen Betrieb.

Von diesem Foyer aus fächern sich in Trakt D drei Achsen in die Landschaft auf und formen die „Finger“, in denen jeweils klar definierte Räume für Lernen und andere Funktionen liegen. Die wachsenden Abstände zwischen den Fingern bilden das Rückgrat der Erschließung. Anstelle eines klassischen Flures entsteht hier eine Abfolge von Aufweitungen und Nischen, die zu Lernlandschaften werden – flexible Räume für Gruppenarbeit, selbstständiges Lernen oder Begegnungen zwischendurch. Auf diese Weise verbindet die Erschließung den Schulalltag mit einer Vielzahl neuer pädagogischer Möglichkeiten.

visualisierung eines Differenzierungsbereichs einer Schule mit vielen Kindern auf fest eingebauten Sitzmöbeln

Dass diese Lernlandschaften heute so selbstverständlich Teil des Campus sind, geht auf den Phase-Null-Prozess zurück. Während der Planung arbeiteten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung, Verwaltung und Gemeinde in moderierten Workshops gemeinsam a den Zielen. Aus ihren Bedürfnissen und Prioritäten entstand die Grundlage für eine Architektur, die neue pädagogische Konzepte räumlich unterstützt und im Alltag erlebbar macht.

Mit der Aufstockung von Trakt C und der Erweiterung von Trakt D verwandelt sich der bisher heterogene Gebäudemix in eine klare Gesamtkomposition. Die Eingriffe stärken die Erschließung, erweitern die Lernräume und schaffen eine eindeutige Campus-Identität, die den Standort nachhaltig prägt.

Visualisierung: moka-studio GbR