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Lernen zwischen Altbau, Neubau und Natur - Erweiterung der Müller-Guttenbrunn-Schule

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Die Müller-Guttenbrunn-Schule stand vor der Herausforderung, eine fünfzügige Grundschule räumlich und organisatorisch zu erweitern und gleichzeitig das denkmalgeschützte Hauptgebäude aus den 1950er-Jahren behutsam zu revitalisieren. Im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbs wurde ein Entwurf entwickelt, der Alt und Neu nicht in Konkurrenz setzt, sondern in ein ausgewogenes Miteinander führt.

Im Zentrum stand die Frage: Wie kann eine aus Kindersicht große Schule überschaubar und einladend werden? Der Neubau antwortet darauf mit Räumen, die  Lernen und Konzentration mit Entdecken, Spielen und Bewegen verbindet, stets mit Bezug zur natürlichen und gebauten Umgebung.

Bauaufgabe
Erweiterungsbau, Revitalisierung und Umbau eines denkmalgeschützten Grundschulgebäudes
Standort
Fürth im Odenwald
Auftraggeber
Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft Kreis Bergstraße
Gröẞe
9.850 m² BGF
Leistungsphasen
1 - 8
Fertigstellung
2010
Kooperation
zweitraum
Schululbauensemble mit einem weiß verputzten Altbau und einem modernen aufgefächerten Anbau.Das Obergeschoss des Anbaus kragt aus. Dazwischen ist ein Schulhaof mit einem großen Baum und Spielgeräten

Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude bildet heute den kräftigen Auftakt des neuen Gebäudekomplexes. Ihm schließen sich in lockerer Aneinanderreihung die Neubauten an. Eine Fuge wahrt die nötige Distanz, verzahnt aber gleichzeitig beide Gebäudeteile miteinander.

Alle Bereiche werden durch eine „inneren Schulstraße“ miteinander verbunden. Dieser Weg führt durch alle Baukörper und Geschosse, weitet sich im Gelenk zwischen Alt- und Neubau zu einem großzügigen Foyer auf und bildet so das Herzstück und den neuen Haupteingang der Schule. Er ist ein zentraler Begegnungsort für den Ganztagsbereich. Mit schwenkbaren Wänden lässt er sih flexibel auch für Veranstaltungen nutzen.

Die Architektur schafft Orte, die gleichermaßen Orientierung wie Offenheit vermitteln. Entlang der Schulstraße reihen sich vielfältige Aufenthaltsflächen mit Sitz- und Spielgelegenheiten. Abwechslungsreich strukturierte Fassaden im Inneren ebenso wie wiederkehrende Blickbezüge nach außen erleichtern den Kindern, das große Gebäude nach und nach zu „begreifen“.

Die Baukörper gliedern den Außenraum in den befestigter Pausenhof am Haupteingang, die Naturlehrflächen mit renaturiertem Bachlauf in unmittelbarer Nähe der Klassenräume und eine bestehende Frischwiese als naturnaher Bewegungsraum. So entstehen Flächen mit eigener Qualität und spezifischem Nutzen, die den Kindern ein breites Spektrum an Lern-, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten bieten.

Teil des Ensembles ist auch eine neue Dreifeld-Sporthalle, die über die innere Erschließungsstraße angebunden ist. Ein separater Zugang erlaubt zudem die unabhängige Nutzung durch Vereine und außerschulische Gruppen – ein wichtiger Beitrag zur Verankerung der Schule im städtischen Leben.

Fotos: Meike Hansen, archimage