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Frankfurt am Main | Schule

Lernen ohne Klassenraum

In der Römerstadtschule lernen jahrgangsgemischte Gruppen mit Schüler:innen von der ersten bis vierten Klasse, mit unterschiedlichen Lernniveaus gemeinsam - mit wenigen frontalen Phasen und viel selbstständigem Arbeiten. Bereits 2014 wurde die Schule dafür mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.

Der Konzept des gemeinsamen Lernens, der eigenen „Heimat“ und vielfältigen Lernorte lagen daher dem Entwurf zugrunde. In vier nahezu baugleichen Häusern werden sieben Lerngruppen unterrichtet. Die verbindende Mitte bildet das dreigeschossige Foyer, das sogenannte Forum. Es stellt eine Art öffentlichen Dorfplatz dar, über den man alle Bereiche der Schule erreicht und in dem das gemeinschaftliche, unterrichtsbegleitende Schulleben stattfindet.

Die Römerstadt

Aber nicht nur die Art des Unterrichts ist besonders. Der Ort auf, dem der Schulbau steht, blickt auf eine tausende Jahre alte Geschichte der römischen Siedlung Nida zurück. Bevor gebaut wurde legten Archäologen die Reste einer alten Römersiedlung aus dem 2. Bis 3. Jahrhundert n. Chr. frei, die darauf hindeuten, dass hier einst ein heiliger Tempelbezirk war.

Intarsien im Bodenbelag des Erdgeschosses und im Außenraum machen die außerordentliche Geschichte des Ortes sichtbar, die der Schule ihren Namen gibt. Innen und außen zeichnen sie die Reste der Tempelanlage nach, die nun für Ausstellungs- und Wissenschaftszwecke konserviert wurde.

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Jede der sieben Lerngruppen haben in dem Neubau eine eigene, 275 Quadratmeter große Heimat bekommen. Mit Lernräumen und -bereichen, Garderobe, eigenen Toiletten und einem Teamraum für die Lehrkräfte und Pädagogen. Statt in den üblichen Klassenräumen lernen die Kinder überall – in den beiden „Unterrichtsräumen“, in der gemeinsamen Mitte, vor dem Whiteboard oder den verschiebbaren Regalmöbeln. An Schultischen und auf Stühlen, auf Bänken oder auf Sitzkissen und Matten. Möbel auf Rollen machen insbesondere die Mitte flexibel nutzbar. Kleine Lerneinheiten lassen sich ebenso abtrennen wie Ruhezonen. Unterschiedliche Farben kennzeichnen die Lerngruppen wie Delphine, Spatzen oder Uhus. Sie ist bereits vom Forum aus erkennbar und bildet eine Art Eingangsportal zu den einzelnen Gruppen. Die umlaufenden Galerien verbinden die Lernteams einer Ebene miteinander. Die dort platzierten Lernpodeste bieten zusätzlichen Platz für differenzierten Unterricht.

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Projektdaten

  • Bauaufgabe: Neubau einer Grundschule für inklusive Lernen
  • Standort: Frankfurt am Main
  • Auftraggeberin: Stadt Frankfurt / Main
  • Größe: ca. 6.118 m² BGF
  • Leistungsphasen: 1 - 9
  • Status: Fertigstellung 2022
  • Auszeichnungen: Teilnahme am Tag der Architektur 2023
  • Fotos: archimage, Meike Hansen
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