Die
Mühlbergschule ist eine Grundschule im Frankfurter Stadtteil
Sachsenhausen. Um zukünftig fast doppelt so viele Kinder
unterrichten zu können, wird das Schulgebäude aus dem Jahr 1904
erweitert und räumlich neu organisiert.
Die innerstädtische Lage und das Zusammenspiel von neuer, zeitgenössischer Architektur mit dem denkmalgeschützten Altbau von 1906 spielten bei der Planung eine zentrale Rolle. Aufgrund der beengten Grundstückssituation verteilen sich die Zubauten auf drei Orte. Der Entwurf nutzt dabei die vorhandenen Gebäudehöhen und den Geländeversprung des Schulhofs. Ein kompakter Baukörper orientiert sich an der Höhe des Bestandbaus und bietet viel Raum für den Ganztag und zwei Sporthallen; ein weiterer schulhofseitiger Anbau nutzt als eingeschossiger Bau den Geländeversprung für eine begehbare Dachfläche. Zusammen mit dem kleinen aufgeständerten Anbau am Eingang schaffen sie den nötigen Raum, ohne die Schulhofnutzung einzuschränken.
Um ein einheitliches Gesamtbild aus Alt- und Neubau zu erhalten, sind die neuen Anbauten in einheitlicher Architektursprache errichtet. Rund um den L-förmigen Altbaus platziert rahmen sie das Schulhaus ein. Farbe und Struktur nehmen klare Bezüge zum roten Sandstein, dem dunklen Schieferdach und der Fassadenstruktur des Altbaus auf. Dennoch zeigt sich die Erweiterung innerhalb des Ensembles wie auch zum Stadtraum neu und zeitgenössisch. Die Proportionen der großen hochformatigen Fenster und die Geschossigkeit des Bestands bilden die Basis für die Strukturierung der neuen Fassade.
Der Altbau wurde denkmalgerecht saniert. Die großzügigen Flure sind zu Lernorten mit festen Einbauten geworden. Ein weiterer dreigeschossiger Anbau fügt dem Haus pro Geschoss je einen Differenzierungsraum hinzu. Durch seine Lage am östlichen Abschluss des Gebäudes ist er signalartig weit in den Stadtraum hinein sichtbar und macht auf dasneue Schulbauensemble aufmerksam.
Der größte Teil des Ganztags- und Sportangebots ist in dem großen Neubau untergebracht. Die Mensa mit Produktionsküche, zwei Sporthallen und zusätzliche Kreativ- und Spielräume sind hier auf vier Ober- und zwei Untergeschosse verteilt. Eine Sporthalle verschwindet unter dem Schulhof. Sichtbar bleibt das lange Lichtband auf dem Schulhof. Das sorgt nicht nur für viel Tageslicht in der Halle, sondern ist zugleich Teil der bespielbaren Fläche.
Im Vorwege der Planung führte Trapez Architektur einen Partizipationsprozess mit allen Beteiligten durch. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse stellten bereits entscheidende Weichen für die Planung.